Wir erinnern an den Mann, der die Grundüberzeugungen der CDU so erfolgreich in praktische Politik umgesetzt hat.

Am heutigen 4. Februar wäre Ludwig Erhard 124 Jahre alt geworden. Dies nehmen wir zum Anlass, an ihn zu erinnern als den Mann, der nach dem Krieg im Westen Deutschlands einen vorher unvorstellbaren wirtschaftlichen Aufschwung einleitete, der das ganze Land umfasste und unser aller Leben damit prägte. Er ermöglichte mit seiner Politik in kürzester Zeit ein Ende der wirtschaftlichen Not und den Beginn einer Wohlstandsentwicklung, die so unmöglich erschien, dass sie als "Wirtschaftswunder" bezeichnet wurde.

Das tatsächliche Wunder war jedoch, dass entgegen jeder Wahrscheinlichkeit dieser ehemalige Professor in der Lage war, die dafür notwendigen Entscheidungen im Alleingang zu treffen. Von den Allierten Siegermächten zum Direktor der "Verwaltung für Wirtschaft" ernannt, nutzte er den Zeitpunkt der Währungsreform im Juli 1948, um im Handstreich alle staatlichen Zwangsbewirtschaftungen aufzuheben. Er war dazu nicht autorisiert und nutzte trickreich den Vorabend der D-Mark-Einführung, um seinen freiheitlichen Umsturz der Presse mitzuteilen. Dem erbosten Kommandanten der Britischen und Amerikanischen Besatzungszone, General Lucius Clay, der ihn zu sich zitierte und mit der Ablehnung der Maßnahmen durch seine Berater konfrontierte, sagte Erhard nur: "Hören Sie nicht hin. Meine Berater sagen genau das gleiche."

Der Handstreich war nicht mehr zu stoppen ohne Gesichtsverlust der Allierten, da die Zeitungen mit seinen Ankündigungen bereits im Druck waren. So erfolgte eine vollständige Preisfreigabe zusammen mit der Währungsumstellung zur D-Mark, die der Startpunkt für freie unternehmerische Tätigkeiten und den Handel war. Das zeigt sich sofort darin, dass die Läden auf einen Schlag voll waren mit Waren, der Schwarzmarkt kollabierte und ein normales Wirtschaftsleben begann mit einer atemberaubenden Dynamik.

Erhard hat damit die Weichen gestellt zu einer Entwicklung, die alle Vorstellungen übertraf und die jede Form staatlicher Zwangsverwaltung weit hinter sich ließ, wie sie in anderen Ländern - auch im Westen - praktiziert wurde. Als Wirtschaftsminister und späterer Bundeskanzler konnte Ludwig Erhard diesen Weg erfolgreich fortsetzen, so dass der Wiederaufbau Deutschlands nach dem Krieg in entscheidender Weise durch ihn und seine Freiheitstat bestimmt war. Kaum ein anderes Volk hat so klar und deutlich erfahren können, wie wichtig Freiheit und Eigenverantwortung für ein gutes Leben sind - ein Leben nicht nur in Wohlstand, sondern auch in persönlicher Würde, wie es uns als Christlich Demokratischer Union so entscheidend ist.

Der zentrale Satz der Erhardschen Maxime gab seiner Politik den Namen: "Wenn ich von einer sozialen Marktwirtschaft spreche, dann meine ich, daß der Markt sozial ist, und nicht, daß man ihn noch sozial machen muß."

Heute sind wir davon leider sehr weit entfernt. Vieles wäre zu sagen zum schrittweise Verfall dieser Freiheitskultur und den zahllosen Verzerrungen, die durch willkürlichen staatlichen Zwang herbeigeführt werden zum Schaden aller. Die Erinnerung an Ludwig Erhard kann uns heute erneut zeigen, wie wichtig die Grundüberzeugungen sind, auf denen unsere Partei beruht: die personale Freiheit und Eigenverantwortung, von der unsere Politik ausgeht.

Wir erinnern daher mit Freude und Anerkennung an den Mann, der diese Grundüberzeugungen so erfolgreich in praktische Politik umgesetzt hat.

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